Dienstag, 26. Juni 2012

Romantische Rationalität

Man sollte sich den Lebenspartner, mit dem man zusammenzuziehen beabsichtigt, sorgsam aussuchen. Oft sind es die scheinbaren Nebensächlichkeiten, die im täglichen Zusammenleben langfristig und immer wieder angenehme Möglichkeiten eröffnen. Besonders wichtig ist es, auf den familiären Hintergrund des Partners zu achten. Eine Tafel Schokolade (mit Orangenschalen drin!) mehrere Wochen unbeaufsichtigt liegen lassen und davon ausgehen, daß sie immer noch da ist - so etwas kann nur jemand, der als Einzelkind aufgewachsen ist!

Dienstag, 19. Juni 2012

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PS: Der heutige Post ist wirklich ganz großartig geworden! Witzig, tiefsinnig, auf den Punkt. Und das passende Bild erst! Den mußte ich ganz einfach veröffentlichen! Allerdings, in Zeiten, in denen selbst die Überschrift eines Zeitungsartikels geschützt werden soll und in denen ein Lexikon nicht einmal mehr das Abbild einer Briefmarke zeigen darf, in denen sehe ich überhaupt nicht ein, warum jemand diesen Post, nur weil er veröffentlicht ist, auch ansehen dürfen sollte! Immerhin ist er mein mühsam erschaffenes geistiges Eigentum.
(Wenn allerdings Geld fließen sollte, dann würde ich es mir noch mal überlegen. Aber um es gleich zu sagen, ganz billig wird das nicht.)

Montag, 18. Juni 2012

Dr. rer. doen.

So vage erinnere ich mich, daß vor Jahren diskutiert wurde, Dönerverkäufer zum Ausbildungsberuf zu machen. Keine Ahnung, was daraus geworden ist. Aber das befreundete Ausland scheint da ohnehin schon erheblich weiter zu sein:


Aber naja, wenn man bedenkt, wofür in Deutschland so alles Doktortitel vergeben wurden...?

Samstag, 16. Juni 2012

Die beste aller möglichen Welten

Manchmal kann man schon ganz kurz danach nicht glauben, daß das eben Geschehene Wirklichkeit war. War es aber.
Die durch die Vorhangspalten strömende Morgensonne taucht das Schlafzimmer in warmes Licht. Eine sanfte Bewegung in der Nähe läßt mich meine schläfrigen Augen öffnen. Vor dem Bett steht eine schöne Frau und lächelt bezaubernd zu mir herab. Mit den Worten "Ich möchte doch, daß du glücklich bist!" streift sie sich ihr Nachthemdchen über die Schultern herab. Gar nicht schlecht, was? Da erahnt der Leser, was keine Minute später passierte? Genau, die schöne Frau zieht sich Rock und Bluse über und läuft schnell los zum Bäcker, frische Brötchen besorgen.
Denn was macht glücklicher, als den Tag mit frischgebackenen Brötchen zu beginnen?

Dienstag, 12. Juni 2012

Der Fleischrant

Erst einmal raus damit: Ich esse Fleisch! Gerne. Viel. Täglich. Und wenn mich das zum Folterer und Mörder macht, ich an Krebs und verfetteter Leber sterbe und ich den Planeten dank potentierter Klimakatastrophe mit mir in den Abgrund reiße (und was man sich nicht noch alles anhören muß) - es interessiert mich doch einen Scheiß! Ich habe nicht den Hauch eines moralischen Bedenkens. Was soll ich mich auch jämmerlich hinstellen und erbärmlich herumlavieren: "Ich esse Fleisch, aber nur einmal die Woche und nur wenn es aus artgerechter Haltung stammt"? Ja, und ich schlage Rentner tot, aber nur einmal die Woche, und nur wenn das Wetter schlecht ist, dann verpassen die eh' nix? Entweder man hat ein schlechtes Gewissen und läßt es. Oder man ist vernünftig sieht Tiere einfach als das, was sie sind: Nahrung. Und ob mein Lammeintopf zu Lebzeiten glücklich war, ist mir genau so egal, wie es dem Lammeintopf zu Lebzeiten egal war, ob ich glücklich bin. Aber mit dem Lamm ist das ohnehin so eine Sache. Die flauschige Lammkeule weckt im romantischen Gemüt ganz schnell moralische Bedenken. Die Jakobsmuschel im Salat hat da schon eine merklich kleinere Lobby (obwohl sie mindestens genau so lecker ist). Und vom Tode bedrohten Leberegeln hat noch kaum ein Veggie Asyl in seinen eigenen Innereien angeboten. Und was soll man jetzt bitte von einem Menschenschlag halten, der den Lebenswert eines Wesens nach dessen Niedlichkeit bemisst? Und sich mit diesem erschütternd infantilen Weltbild auch noch auf einem moralisch höheren Standpunkt wähnt? Mit so jemandem möchte man ja nicht einmal für Geld ins Steakhaus gehen!
Jetzt höre ich sie schon jammern: "Ja, wenn Du die süßen kleinen Ferkel selber töten müßtest...!" In der Tat, da wäre ich nicht scharf drauf. Dennoch, ich bin mir sicher, ich könnte im Zweifelsfalle auch das niedlichste Knuddeltier töten. Ich müßte nur die Augen schließen und mir das überhebliche, selbstgerechte "Siehste, kannst Du nicht!" des Tierfreundes vorstellen, und schon würde der Bolzenschußapparat ganz wie von selbst durchziehen! Aber zum Glück leben wir in einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Und habe ich nur dann das moralische Recht, die Bahnhofstoilette zu benutzten, wenn ich sie selber schon mal geputzt habe?
Ja, bei jemandem, der so gewissenlos ist, ist es wohl auch kein Wunder, daß es ihn nicht im geringsten kümmert, wenn sein Brotbelag, als er noch fröhlich durch den Stall hopste, mit seinen Methanausdünstungen ganze Südseeatolle im Meer versenkt hat. Und? Wenn es den Interessen Frankreichs dient, werden ganze Südseeatolle mittels Atombomben in strahlenden Schweizer Käse verwandelt. Wenn es den Interessen der USA dient, wird auch mal ein Angriffskrieg mit Urangeschossen geführt. Und wenn es den Interessen der Wirtschaft dient, ist es letztlich ohnehin egal, wieviel Rohöl, Quecksilber oder Caesium-137 ins Meer fließen. Aber mir wollt ihr zur Rettung des Planeten meine Entenbrust verleiden? Ey, geht wieder heim Pisse trinken, ihr Spinner! Solange es Menschen gibt, die im Urlaub statt durch den Harz zu radeln nach Thailand fliegen, weil die Menschen da so freundlich sind oder die Nutten so billig, und solange ein Porsche Cayenne mit seinem obszönen Spritverbrauch noch mehr kostet als ein sparsamer Clio, solange denke ich nicht einmal über die Rülpser meines Roastbeefs nach!
Nun soll niemand denken, ich hätte ein grundsätzliches Problem mit fleischloser Ernährung (oder glutenfreier Ernährung, salzarmer Ernährung, veganer Ernährung, koscherer, halal-, Freitags-nur-Fisch-Ernährung, Veganismus fünfter Stufe oder was auch sonst immer). Einem jeden steht es frei, nicht zu essen, was er nicht essen will. Und egal ob Frühstücksspeck, Karotten oder gesäuerte Brote. Egal ob es sein Gott blöde findet, er süßen Kaninchen nicht das Futter wegessen will oder ob er einfach nur den Geschmack eklig findet. Niemand muß sich für seine Gründe, etwas nicht zu essen, und seien sie auch noch so absurd, rechtfertigen. Aber er möge doch gefälligst nicht aufgrund seiner persönlichen Sentimentalitäten, zur Moral hochgejazzt, anderen in den Kochtopf reinreden!
So, und jetzt wandert erst mal ein lecker Hähnchen in seine Marinade. Mahlzeit!

Montag, 11. Juni 2012

In eigener Sache: Yippie!

Es war eine feste Absicht: nienieniemals gibt's auf diesem Blog eine Nabelschau. Nicht, daß ich Blogselbstbetrachtungen woanders aus voyeuristischem Interesse nicht gerne lesen würde. Aber ich selbst bin nicht gerade exhibitionistisch veranlagt, und so wollte ich mir dieses Getue ersparen. Aber was taugt eine schöne Regel, wenn man sie nicht im richtigen Moment ignoriert? Und dieser Moment ist jetzt da: Denn dies ist der 300ste Post dieses Blogs! Und das ist noch nicht alles, er fällt auch noch zusammen mit dem 200 000sten Seitenaufruf dieses Blogs! Da gratuliere ich mir mal ganz herzlich! Für ein Blog wie dieses, elitär, gut aussehend, konzeptfrei und letztlich komplett überflüssig, quasi so eine Art Christian Lindner der Blogosphäre, sind das doch wohl beides durchaus vorzeigbare Zahlen! Da ist doch ein kleiner, stolzer Blick auf die eigenen Errungenschaften durchaus statthaft. Und manches an diesem Blog mag auch den Leser beeindrucken. Nehmen wir etwa die drei wichtigsten Google-Suchbegriffe für dieses Blog. Hätte der Leser vermutet, daß es sich dabei in absteigender Reihenfolge um "Supermond", "nackte Kinder" und "gekreuzigte Frauen" handelt? Da sollte mir mein Eindruck bei Google mal zu denken geben...
Den Stammleser wird vielleicht auch interessieren, das DWüdW seit dem 1. Dezember letzten Jahres immerhin 65 Google-Suchenden Hilfe bei ihrer analen Selbstbefriedigung und dem richtigen Gebrauch ihrer Zahnbürsten bieten konnte. Da haben sich der Servicegedanke und die Menschenfreundlichkeit von DWüdW doch wieder einmal vorbildlich gezeigt!
Von den 300 Posts dieses Blogs haben es übrigens immerhin ganze drei (Wissenschaftsjournalismus für Dummies, Der tödliche Supermond, Nachhaltige Vollverblödung) geschafft, die 10 000-Seitenaufrufe-Grenze zu knacken! Und ganz ehrlich: Hätte ich das vorher geahnt, ich hätte mir mehr Mühe mit der Rehctschraibung gegeben.
Doch während der Leser jetzt staunt, wie ein Geblogge wie dieses sich im Laufe der Jahre tatsächlich Leser erschreiben kann, stellt sich natürlich noch eine andere interessante Frage. Wie schnell kann denn ein Blog wie dieses seine Leser wieder loswerden? Und da ich in der letzten Zeit eh' ständig schlechte Laune habe, will ich das mal in einem Experiment herausfinden. Also werde ich im nächsten Post die Katze aus dem Sack lassen und mich freimütig zum widerlichsten und geächtetsten (legalen) Verhalten unserer Zeit bekennen. Dann wollen wir mal sehen, wie schnell sich die Menschen angewidert von diesen Seiten abwenden! Vorher will ich aber noch die Gelegenheit nutzten und reinen Tisch machen. Also kann ich schon mal meine vergleichsweise harmlosen Sünden jetzt und hier offenlegen: Ich finde eine Frauenquote Unsinn. Als ich sieben Jahre alt war, habe ich mal ein Katzenjunges gequält. Und früher (hier zittern meine Finger doch schon!) habe ich mal Genesis gehört.
Jetzt höre ich den Leser schon: "Ein Frauen unterdrückender Tierquäler mit schlechtem Musikgeschmack, wie will er das noch toppen?" Schände ich tote Robbenbabys? Bin ich inzwischen gar FDP-Mitglied? Naja, wenn schon nicht inhaltlich, so doch zumindest vom moralischen Niveau her nähert sich das schon der Wahrheit an. Insofern wird der 301. Post vielleicht nicht der letzte dieses Blogs sein, aber doch der Letzte, der noch Leser finden wird!

Freitag, 8. Juni 2012

Wenn der Spaß vorbei ist...

Mit zwei kleinen Babys unterwegs zu sein, sorgt immer und immer wieder für ein verzücktes Lächeln auf den Gesichtern von Passanten. Mein Sohn hat es sogar geschafft, bei einer einzigen U-Bahn-Fahrt von vier fremden Frauen nacheinander angeflirtet zu werden! Mensch, man müßte noch mal drei Monate alt sein. Mehr Erfolg bei Frauen hat ein Mann im ganzen Leben nicht mehr! (Und auch die Bereitschaft, sich von einem ins Dekolleté sabbern zu lassen, sinkt irgendwann rapide ab). Wenn es so weiter geht, sind wir bald nur noch die Familie "Ohh...!".
Allerdings weicht die leicht entrückte Freude in den Gesichtern der Fremden schnell einer gewissen mißmutigen Irritation. Vielleicht sollte ich nicht immer jedem, der mich und die Zwillinge auf der Straße anlächelt, ein "Benutz' Kondome!" entgegenrufen...

Mittwoch, 6. Juni 2012

Forscher fordern tödliche Fallen für Neugeborene

Zweifellos gibt es eine große Vielfalt unter Schlagzeilen. Manche Artikeltitel berichten etwa ganz nüchtern, daß eigentlich alles so ist, wie es auch sein soll ("Frauenleiche auf Friedhof: Verdächtiger vor Richter"). Andere drehen völlig ab und machen aus einer Mücke einen Elefanten (oder aus einem Europäer einen Afrikaner: "Werden wir alle Afrikaner?"). Eine ganz besondere Art der Titelfindung scheint aber beim Focus Online sorgsam gepflegt zu werden - die Überschrift, die schon in den ersten drei Sätzen des folgenden Artikels als falsch widerlegt wird.
Zum ersten Mal aufgefallen ist es mir 29. Februar dieses Jahres, mit der beeindruckenden Schlagzeile:
Astronomen entdecken Leben in der Milchstraße
Völlig verzückt, Zeitzeuge eines der größten Momente der Wissenschafts-, ja der ganzen menschlichen Geistesgeschichte zu sein, wurde ich sofort bitterlich enttäuscht. Die Astronomen hatten, wie ich vom Focus sofort informiert wurde, keinerlei Leben entdeckt, sondern vielmehr eine Methode zum Nachweis von Leben auf fremden Planeten erfolgreich an der Erde selbst getestet. Und eine "Entdeckung" von Leben, das man schon immer kannte... Naja, eben schon ein bisschen enttäuschend.
Schon am 2. März dann aber der nächste Schock!
Legaler Kindsmord: Forscher fordern Tötung von Neugeborenen
(Nachtrag: Im Titel wurde das "fordern" inzwischen in ein "rechtfertigen" geändert) Was um alles in der Welt wollen diese perversen Weißkittel denn von armen, kleinen, süßen Babys? Die Menschheit vernichten? Wollen Naziärzte ihren Weg zur Selektionsrampe vorbereiten? Der Artikel klärte dann aber zur Beruhigung ganz schnell auf, daß niemand die Tötung von irgendwem fordert. Gefordert wurde lediglich die Straffreiheit von Tötungen unter gewissen Umständen. Und das ist ja irgendwie doch schon etwas anderes als den Tod zu fordern...
Und so geht's dann weiter. Am 13. März titelt man Gefahr aus der Ferne: 45-Meter-Asteroid rast direkt Richtung Erde. Nur damit man erfahren kann, daß der 45-Meter-Asteroid direkt an der Erde vorbei rast.
Am 24. April dann passiert's, Parkwächter entdecken tödliche Fallen auf Wanderweg (den Beitrag gibt's inzwischen wohl nicht mehr). Und die "tödlichen Fallen" hätten Wanderer laut Beitrag unter Umständen "ernsthaft verletzten" können. Am 5. Juni wurde es gruselig: Vampir-Überreste vor Bulgariens Schwarzmeerküste. Man erfährt aber gleich, daß keinerlei Vampir-Überreste vor Bulgariens Schwarzmeerküste (Bulgariens Schwarzmeerküste, ist das so was wie Sylts Nordseeküste?) gibt, sondern ganz menschliche Überreste, von denen abergläubische Zeitgenossen annahmen, sie könnten nach dem Tod zu Vampiren werden.
Eigentlich mag ich diese Art, Überschriften zu finden. Wenn man eine gewisse Enttäuschung des Lesers in Kauf nimmt, kann man wirklich ganz tolle Sachen schreiben! Wie wär's denn für die Zukunft mit "Tsunami verwüstet deutsche Nordseeküste". Das aber schon vor 8000 Jahren. Oder "Außerirdische Monster attackieren US-Kleinstadt". Allerdings nur im Film. Oder aber "Merkel nach Urlaub tot aufgefunden", "Merkel" ist aber der Spitzname eines Gummibaums in Bad Oeynhausen. Und wenn ich mir's recht überlege, Focus Online müsste die Meldungen nur auf einen Tag zusammenziehen, dann wäre auch die Enttäuschung der Leserschaft nicht zu groß. Denn die bekäme endlich mal einen wirklich unterhaltsamen Nachrichtentag geboten!